Theo Krings (Leiter der Jugendmusikschule Heinsberg e.V.), Beate Theissen (Lehrerin an der Rurtal-Schule) sowie am Projekt teilnehmende Kinder mit Musiklehrerinnen.


Düsseldorf/Heinsberg/Hückelhoven.
Bereits zum 10. Mal hat das Sparda-MusikNetzWerk im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung beispielhafte Musikprojekte von öffentlichen Musikschulen und Laienmusikvereinen mit ihren nicht kommerziellen Kooperationspartnern ausgezeichnet.
Landesweit die besten Ideen realisiert

Verliehen wurden insgesamt vier Auszeichnungen in den Sparten Begegnung, Bildung, Kulturleben und Nachwuchs sowie ein Sonderpreis zur Würdigung des kulturellen Engagements. Alleine in zwei dieser Kategorien gewannen Projekte aus Heinsberg und Hückelhoven-Brachelen.

Die Stimmung im voll besetzten Partika-Saal der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf war großartig. Die frischgebackenen Ausgezeichneten präsentierten ihr Können mit einem musikalischen Beitrag. Eltern, Freunde, Musiklehrer und geladene Gäste, zu denen auch die kulturpolitischen Sprecher der Fraktionen im Landtag gehörten, erlebten mitreißende und zum Teil interaktive Darbietungen, und belohnten diese mit Standing Ovations.

Potenzial weiterentwickeln

In der Sparte Bildung erhielt die Auszeichnung die Jugendmusikschule Heinsberg zusammen mit der Rurtal-Schule Heinsberg für das Projekt „Vocalprojekt“, an dem bei der Aufführung auch Kinder der Grundschule Unterbruch beteiligt waren. Im Beisein von Jakob Gerards, Erster Beigeordneter der Stadt Heinsberg, nahmen Theo Krings, Leiter der Jugendmusikschule Heinsberg, und Beate Theissen, Lehrerin an der Rurtal-Schule, die Auszeichnung entgegen.

Ingola Stefanie Schmitz, kulturpolitische Sprecherin der FDP, hob in ihrer Laudatio hervor, dass Inklusion nicht nur ein politisch diskutierter, sondern ein erfüllender künstlerischer Prozess sein kann, wie das Vokalprojekt in Heinsberg exemplarisch zeige. „Wöchentlich singen hier die Schülerinnen und Schüler der Förderschule gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Musikschule, sie proben zusammen und bereiten gemeinsam ihre öffentlichen Auftritte vor“, betonte sie.

Das Chorangebot diene auch der Heranführung neuer Musiker an die integrative Band Rur-Rock, in der zusätzlich auch noch Lehrer und Schüler der benachbarten Hauptschule mitwirken. Förderschüler würden so über die Musik in die gemeinsamen Aktivitäten mit Schülerinnen und Schülern anderer Schulformen, mit Lehrerinnen und Lehrern und weiteren Musikern eingebunden.

Das Sparda-MusikNetzWerk würdige mit dieser Auszeichnung das Engagement der Musikschule und der Förderschule, allen Kindern durch gemeinsames Musizieren nachhaltige Begegnungen miteinander und mit der Musik zu ermöglichen. Die Schüler erlebten sich selbst in der Musik, präsentierten sich auf der Bühne, würden Selbstwirksamkeit erfahren und stärkten ihr Selbstvertrauen, so Schmitz.

Das Projekt soll in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe in Zukunft weiter ausgebaut werden und sein Potenzial für die Schülerinnen und Schüler in Heinsberg noch weiterentwickeln.

Die Gemeinschaft fördern

In der Sparte Nachwuchs ging die Auszeichnung an den Musikverein St. Josef Horst, die Kindervilla Brachelen e.V. und die St.-Martin-Schule Brachelen für das Musicalprojekt: „Der Regenbogenfisch“. Kai Stoffels, Dirigent des Jugendorchesters, Helga Heuter-Heitzer, Leiterin der Kindervilla Brachelen, und Jennifer Gisbertz-Künster, Leiterin der St.-Martin-Schule Brachelen, nahmen Pokal und Urkunde für die Auszeichnung entgegen. Begleitet wurden sie von Helmut Holländer, dem Ersten Beigeordneten der Stadt Hückelhoven, und Wilfried Oellers, Bundestagsabgeordneter der CDU des Kreises Heinsberg).

Die Laudatio für das Projekt wurde von Andreas Bialas, kulturpolitischer Sprecher der SPD, gehalten. Dabei wies er darauf hin, dass ehrenamtliches Engagement gerade für den Nachwuchs im Laienmusikbereich unverzichtbar sei. „Dass ein solches Engagement eine halbe Ortschaft integrieren kann, zeigt vorbildlich das Musicalprojekt aus Brachelen“, sagte er.

Mehr als 100 Kinder und Jugendliche aus Brachelen hatten gemeinsam eine Aufführung mit Instrumenten, Gesang, Tanz und darstellendem Spiel erarbeitet. Das Musical-Projekt fördere die Gemeinschaft zwischen den Kita-Kindern, den Grundschulkindern und den Jugendlichen des Musikvereins, es wecke das musikalische Interesse der Kinder und wirke nachhaltig durch das besondere Erlebnis der Aufführung vor großem Publikum. Bialas: „Während der Erarbeitung lernten die Kita-Kinder alle Instrumente des Musikvereins kennen, die Aufführung war umrahmt von einem Fest mit weiteren musikalischen Angeboten für alle.“

Das Sparda-MusikNetzWerk würdige mit der Auszeichnung das hohe ehrenamtliche Engagement des Musikvereins für den musikalischen Nachwuchs vor Ort. Das Konzept der Musical-Aufführung habe jedem Mitwirkenden die Chance gegeben, seine Stärken in das gemeinsame Musikerleben einzubringen. „Das Projekt des Musikvereins Brachelen ist beispielgebend für die Musikvereine in NRW“, stellte Bialas heraus.


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